Aseptische Lagerung von Direktsaft in Großtanklager

Hochwertige NFC-Säfte werden in Tanks mit einem Volumen bis zu 1,5 Millionen Litern eingelagert.

Der Konsum von Fruchtsäften liegt europaweit nach wie vor auf einem hohen Niveau. Allein in Deutschland wurden laut dem Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie 2017 knapp 4 Milliarden Liter Frucht- und Gemüsesäfte, Fruchtnektare und stille Fruchtsaftgetränke hergestellt. Das entspricht einem Umsatz von 3,5 bis 3,9 Milliarden Euro. Neben modernen Saftmischungen sind die Klassiker Apfelsaft und Orangensaft nach wie vor sehr beliebt bei den Verbrauchern. Der Fokus liegt dabei auf hochwertigen Direktsäften (NFC).

Für die Annahme der Rohwaren und Lagerung der Rohstoffe sowie die Produktion von Direktsäften und Saftkonzentraten liefert Ruland moderne Anlagentechnologie. Neben hohen Hygienestandards und allgemeinen Herstellungsrichtlinien berücksichtigt der Anlagenbauer die individuellen Anforderungen der einzelnen Inhaltsstoffe und Zutaten.

Direktsäfte werden in Großtanklager aseptisch eingelagert

Kurzzeiterhitzung zur Haltbarmachung bei vollem Aroma.

Um das vollfruchtige Aroma, Vitamine und Inhaltsstoffe weitestgehend zu erhalten, werden die Säfte nach der Pressung in einer Kurzzeiterhitzungs-Anlage für 30Sekunden auf eine Temperatur von 90 – 92 °C erhitzt und direkt wieder abgekühlt. Mit diesem schonenden KZE-Verfahren wird der Saft ohne chemische Hilfsstoffe haltbar gemacht. Über Entgaser wird zusätzlich eine O2-Reduktion des Saftes erreicht, wobei flüchtige Aromen über die in der Entgasungsanlage integrierte Aromarückgewinnung erhalten bleiben.

Im Anschluss an die Haltbarmachung wird der frische Saft sofort in gereinigte, dampfsterilisierte Lagertanks eingelagert. Dabei sorgen die aseptische Ventiltechnik und das hygienische Design des kompletten Systems für einwandfreie Hygienebedingungen. Bei modernen Großtanklagern für Direktsäfte fassen die Edelstahltanks 1 Million Tankliter und mehr.

Die aseptische Einlagerung in die Tanks erfolgt unter Schutzatmosphäre mit Überlagerung von steriler Luft oder Stickstoff.

Diese Lagertechnik reduziert die Oxidation der eingelagerten Säfte und stellt sicher, dass das Produkt mikrobiologisch einwandfrei bleibt.

Magnetrührwerke unterstützen das hermetisch abgeschlossene Design des Aseptik-Tanklagers. Durch die Magnetkupplung anstelle einer Gleitringdichtung wird die Gefahr der Kontamination von außen weiter reduziert. Trotzdem liefern diese Rührwerke die volle Funktion und sorgen für ein homogenes Produkt im Großtank.

Über einen Aseptik-Doppelsitzventilknoten kann das Produkt ganz oder in Teilmengen aseptisch entnommen (werden) und an die Ausmischung oder Tankzugverladung übergeben werden. Wie alle modernen Anlagen ist das gesamte Tanklager mit allen produktberührten Leitungen voll CIP-fähig und mittels Dampf sanitisierbar.

Kontrollierte Lagerbedingungen durch vollautomatische Steuerung

Druck- und Temperatursensoren prüfen die Bedingungen im Tanklager

Die optimalen Lagerbedingungen im Aseptik-Tanklager werden kontinuierlich über Sensoren hinsichtlich Temperatur und Atmosphäre überwacht und an die Anlagensteuerung gemeldet. In der Steuerung selbst werden alle Werte lückenlos ausgewertet und dokumentiert. So werden die Zustände im Tank und damit die Produktqualität automatisch kontrolliert und gesteuert. Alle Werte können über eine Schnittstelle an das übergeordnete System des Saftherstellers übergeben werden. Die Bedienung des Großtanklagers erfolgt vollautomatisch über das Visualisierungssystem und Touch Screens. Für das Management von Produktions- oder Reinigungsrezepten, die Verwaltung der Tanklager oder die Planung der optimalen Anlagenauslastung kann die Ruland-Software RPMS eingesetzt werden.

 

Mit dem Einsatz dieser aseptischen Lagertechnik kann der Safthersteller große Mengen Saft einlagern und verfügt ganzjährig über eine konstant hochwertige und homogene Qualität an Direktsäften. Wie gut dieses System funktioniert, zeigen sechs Großtanklager für NFC-Säfte, die Ruland seit 2009 realisiert hat, zuletzt für ein Werk für hochwertigen Apfel-Direktsaft in Polen.

Das Verfahren lässt sich sehr gut auf die Einlagerung von weiteren Produkten übertragen und für alle Anwendungen einsetzen, bei denen hochwertige flüssige Produkte aseptisch gelagert werden sollen.

Großtanklager in der Planung

Die 3D-Planung im CAD gibt eine sehr gute Vorstellung der späteren Steriltank-Anlage

Auf der BrauBeviale 2018 haben wir ein von Ruland geplantes und gebautes Großtanklager und seine Anlagentechnik virtuell gezeigt. Bei einem virtuellen Rundgang im Tanklager haben unsere Gäste Anlagendesign made by Ruland erlebt.

Bei der Brau Beviale steht der Austausch über Projekte im Vordergrund

Ein Besucher hat die Brau sehr treffend als "großes Klassentreffen" beschrieben.

Auch auf unserem Stand haben wir viele gute Bekannte, Kunden und Lieferanten wieder getroffen und uns über den regen Austausch hinsichtlich aktueller Anforderungen aus der Produktion an Prozesstechnik und Anlagenbau gefreut.

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