Anlagenverrohrung der neuen Abfüllanlage und Flaschensortierung

Planung und Installation der gesamten Verrohrung durch Ruland

Es war ein echtes Großprojekt, das die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG kürzlich erfolgreich abgeschlossen hat: Der Neu- und Umbau am Sitz des Unternehmens in Grafenhausen-Rothaus dauerte fast zwei Jahre und umfasste eine Gesamtinvestition von rund 30 Millionen Euro.

Die beiden Anlagen in zwei Hallen arbeiten nachhaltiger, umweltschonender und energiesparender. Wichtige Beiträge dazu leisten eine neue Flaschenwaschmaschine, die mit Energie aus Solarthermie betrieben wird, sowie eine neue Sortieranlage. Die Abfüll-Kapazität der neuen Linie liegt jetzt bei rund 50.000 Flaschen pro Stunde.

Schaut man sich die Pläne der beiden durch eine Brücke verbundenen Hallen an, wird klar: Eine der größten Herausforderungen eines solchen Projekts liegt darin, die Verrohrung intelligent und vorausschauend zu planen. Dafür wählten die Projektleiter der Brauerei Rothaus einen gut bekannten und lange bewährten Partner: Mit Ruland Engineering & Consulting verbindet die Traditionsbrauerei eine langjährige Zusammenarbeit. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Planung und den Bau von Anlagen für Flüssigprodukte. In das Um- und Neubau-Projekt bei Rothaus war der Anlagenspezialist gleich von Anfang an in den Planungsprozess eingebunden.

Anlagenverrohrung intelligent gelöst

durchdachtes Layout mit kurzen Wegen

Die große Komplexität des Projekts war in diesem Falle bedingt durch die Vielzahl an Maschinen und Anlagenteilen, die sich auf zwei Hallen verteilten. Flaschenwaschmaschine, Pasteur, Füller, Kastenwascher sowie Einpacker, Auspacker und Etikettierer, allesamt verbunden mit langen Förderbändern – ist all das erst einmal in einer Halle aufgestellt und montiert, ist es im Nachgang so gut wie unmöglich, den Verlauf von Rohrtrassen zu ändern oder neue einzubauen. Eventuelle spätere Erweiterungen müssen deshalb direkt in der Planung als Option vorhanden sein, damit keine wichtigen Wege für die Trassen verbaut werden.

In der Praxis sieht das so aus: Zunächst wird das Grundlayout geplant – Wo stehen welche Maschinen, wie ist der Produkt- und Materialfluss und wo verläuft das Lüftungssystem? Dann gilt es zu berücksichtigen, welche Maschine welche Energien wie Dampf, Wasser, Strom oder Druckluft benötigt, und welche Produkt- und CIP-Anschlüsse erforderlich sind. Entsprechend muss der Verlauf der Rohrleitungen eingeplant werden, inklusive der exakten Lage der jeweiligen Schnittstellen an den einzelnen Komponenten der Anlage. Da diese je nach Hersteller und Modell unterschiedlich sein können, war eine direkte Abstimmung mit den jeweiligen Herstellern unerlässlich.

In die Gesamtkonzeption der Verrohrung floss viel Erfahrung und Know-how des Anlagenspezialisten Ruland ein. Ariane Schormann, Dipl. Ing. (FH) Maschinenbau und Gruppenleiterin Projektabwicklung bei Ruland Engineering & Consulting: „Im Grunde war dieses Projekt eine Erweiterung. Schon 2003 haben wir die Abfüllung so geplant, dass der Ausbau gut möglich sein würde. Bei vielen Projekten stehen die ersten Erweiterungen bereits nach zwei Jahren an – wir denken immer langfristig und berücksichtigen, welche Ausbaustufen in zwei, fünf oder zehn Jahren anstehen könnten.“

Teamwork mit allen Gewerken ist Pflicht

Ruland legt viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit

Insgesamt, so berichtet Ariane Schormann, erfordert ein solches Projekt Teamwork und einen reibungslosen Informationsaustausch unter den beteiligten Unternehmen. „Das beginnt schon bei einem regelmäßigen Austausch der 3D-Planungsmodelle. Wir haben vom Lüftungsbauer, von den Anlagenbauern und allen anderen Gewerken sämtliche Modelle eingeholt, in unserem CAD-System zusammengeführt und geprüft, ob die Planungen für die Rohrtrassen kompatibel sind. Bei diesem Projekt haben alle beteiligten Unternehmen hervorragend zugearbeitet, so dass wir unseren Zeitplan gut einhalten konnten.“Als Spezialisten für die intelligente und nachhaltige Planung von Industrieverrohrungen haben die Experten von Ruland eine über viele Jahre optimierte Herangehensweise. „Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Anbindung von Energien und auf das Schnittstellenmanagement“, so Ariane Schormann. „Das war insbesondere für dieses Projekt von großer Bedeutung, denn die Brauerei Rothaus hat nicht die komplette Anlage von einem Hersteller bezogen, sondern die einzelnen Komponenten bei dem aus ihrer Sicht jeweils besten Hersteller gekauft.

 

Zum ersten Mal bei der Staatsbrauerei Rothaus war die Expertin für Verrohrungsprojekte bereits vor 19 Jahren. Das über Jahre gewachsene Vertrauen und die enge Partnerschaft sieht sie als klaren Vorteil beim Umsetzen solcher Großprojekte. „Wir profitieren von kurzen Wegen und einem sehr partnerschaftlichen Umgang. Bei großen Projekten tauchen immer wieder die unterschiedlichsten Fragestellungen auf – wir konnten sämtliche neuen Herausforderungen gemeinsam mit unserem Kunden meistern“. Auch für die Badische Staatsbrauerei Rothaus hat die langjährige Partnerschaft mit Ruland Engineering & Consulting einen hohen Stellenwert. Ralf Krieger, Technischer Leiter bei Rothaus: „Gerade wenn man ein so umfassendes Projekt plant, muss man sich zu 100 Prozent auf seine Partner verlassen können, denn hier geht es um mehr als nur um hohe Investitionen. Es geht immer auch um die langfristige Verfügbarkeit, die Qualität und die Sicherheit unseres Produkts.“

 

Foto Drucktankkeller Behälterböden mit Ventilen und Leitungen

Seit Beginn der Zusammenarbeit war Ruland Engineering & Consulting in die unterschiedlichsten Projekte bei Rothaus eingebunden: Beginnend 1999 mit einem neuen Gärkeller, einem Hefekeller und einer CIP-Anlage folgte bald ein Weizenbierdrucktankkeller sowie die Anbindung und interne Verrohrung der neuen Abfüllung 2003 und die Erweiterung des Gärkellers. 2004 plante Ruland den neuen Lagerkeller und wirkte an der Planung und Verrohrung des neuen Sudhauses mit. 2009 entstand mit Hilfe von Ruland die Anbindung der Entalkoholisierungsanlage, später die Anbindung an die neue Keg-Anlage. 2012 investierte Rothaus in einen neuen Drucktankkeller, später folgten der Umbau des Filterkellers und der Umbau des Kesselhauses.

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