Projektbericht
Konzept für Flüssig-Tanklager
Dr. Wolff Gruppe
Modernisierung eines Tanklagers für besondere Gefahrstoffe
Als Pharma- und Kosmetik-Hersteller produziert die internationale Dr. Wolff Gruppe unter anderem alkoholhaltiges Haarwasser und Shampoo. Die Ruland Engineering & Consulting GmbH entwickelte ein maßgeschneidertes Konzept, um eine langfristig gewachsene Tankanlage für Gefahrstoffe zu modernisieren.
Aufgabenstellung
Die bestehende Tankanlage am Stammsitz der Dr. Kurt Wolff GmbH in Bielefeld ist in über 30 Jahren stark gewachsen. Ältere Elemente und verschiedene technische Level müssen zu einem einheitlichen prozesstechnischen Konzept vereint werden. Dabei sind optimale Effizienz, Sicherheit und Hygiene die maßgeblichen Kriterien. Darüber hinaus muss der Anlagenentwurf ein roll-out-fähiger Prototyp sein, der für weitere Standorte des Global Players adaptierbar ist. Eine besondere Herausforderung bei der Planung ergab sich durch die hergestellten Produkte: Haarwasser besteht hauptsächlich aus hochprozentigem Alkohol, der als Gefahrstoff nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen verarbeitet werden darf. Einige Sorten Shampoo wiederum enthalten viel Natriumchlorid, das Korrosion hervorrufen kann; Rostbildung kann die Anlage schädigen und die Hygiene beeinträchtigen. Eine Tankanlage für Haarpflegeprodukte muss daher nicht nur den anspruchsvollen Auflagen für Gefahrstoffe und Explosionsschutz gerecht werden, sondern auch leicht und vollständig zu reinigen sein.
Lösungsansätze
Das neue Konzept der Ruland Engineering & Consulting GmbH kombiniert mehrere Optimierungen. Hochwertige Materialien und eine neue Automation sorgen dafür, dass insgesamt weniger Elemente benötigt werden. Rund ein Drittel der Tanks kann durch EHEDG-konforme Modelle mit beständigerer Edelstahllegierung eingespart werden. Eine neue Anordnung der Produktionslinien sorgt für kürzere Rohrstrecken. Auch die Rohrdurchmesser werden verkleinert. Insgesamt fällt so weniger zu entsorgender Restmüll an. Vollautomatisierte Ventilknoten erübrigen die manuelle Schlauchkoppelung – bisher eine potentielle Fehlerquelle. Auch beim Spülen, Reinigen und Desinfizieren können mit einfachen Maßnahmen Einsparungen erreicht werden:
Eine innovative CIP-Anlage bringt das Spülwasser auf eine ideale Temperatur, was ein wesentlich besseres Ergebnis sogar ohne Reinigungszusätze erzielt. Das Spülwasser kann problemlos im öffentlichen Abwassernetz entsorgt werden. Ein hoher Kostenfaktor ist im Normalfall der Explosionsschutz, da nur auf ATEX-konforme Bauteile zurückgegriffen werden darf. Durch ein cleveres Explosionsschutz-Konzept mit Koppelung von Gasmeldern und der Steuerung der Lüfter kann das Investitionsvolumen um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Strategisch platzierte Gasmelder regeln die Leistung der Lüfter. Sollten trotz erhöhter Lüftungsleistung weiterhin gefährliche Gasgemische erfasst werden, so wird die Anlage automatisch komplett stromlos geschaltet.
Ergebnis
Nach der Planungsphase wurde das Konzept von dem neutralen Gutachter Professor Dr. L. Fischer von der MAF Swiss AG aus Zug/Schweiz geprüft und für valide befunden. Walter Bergen, Projektleiter bei der Dr. Kurt Wolff GmbH und Co. KG zieht ein abschließendes Fazit: „Wir konnten im Jahr 2015 ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich erzielen, im Ausland sogar noch besser. Umfassende Modernisierungen sollen jetzt zur Kapazitätserhaltung beitragen und den hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard unserer Produkte garantieren. Unsere Vorgabe, ein roll-out-fähiges Planungskonzept für einen Prototyp zu erhalten, ist absolut erfüllt worden“.
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